Teilnehmer/-innen der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz präsentierten am 09.11.2022 ihre Reflexionen im Anschluss an die Fahrt nach Polen

Am 9. November 1938 begann mit der Reichspogromnacht eine Zeit der öffentlichen Diskriminierung und Verfolgung des jüdischen Volkes, die letztlich im größten Massenmord in der Geschichte unseres Landes gipfelte. In dieser Nacht wurden Jüdinnen und Juden in ganz Deutschland gedemütigt, verjagt und getötet, Synagogen wurden in Schutt und Asche gelegt, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert.

Am 9. November dieses Jahres lud das St. Michael-Gymnasium in die evangelische Kirche in Bad Münstereifel ein, um gemeinsam zu erinnern und der Opfer des Holocausts zu gedenken. Unter dem ThemaVergangenes erinnern – Gegenwart und Zukunft gestalten präsentierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 ihre literarischen und künstlerischen Auseinandersetzungen im Anschluss an die im Juni 2022 durchgeführte Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz.

Hierzu hielten sie Vorträge über ihre Motivation, an der Gedenkstättenfahrt teilzunehmen, präsentierten in persönlichen, bewegenden Worten und Bildern ihre Eindrücke, die sie in Oswiecim (Auschwitz) und im Lagerkomplex von Auschwitz gewonnen hatten, trugen eigene lyrische Texte vor, erzählten aus der Biografie von Inhaftierten des Stammlagers Auschwitz sowie des Vernichtungslagers Birkenau und lasen Auszüge aus Werken von Auschwitz-Überlenden vor. Das Vorspielen jüdischer Klezmer-Musik und anderer Werke jüdischer Komponisten lud das Publikum zum Nachdenken über das Gehörte und Gesehene ein.

In der Pause bestand dann die Möglichkeit, jüdische Speisen und koscheren Wein zu kosten und so noch tiefer in die Kultur einzutauchen, die durch die Nationalsozialisten fast ausgerottet worden wäre. Zudem konnten die Besucher/ -innen in einer Ausstellung mit Texten und Zeichnungen der Schüler/ -innen, mit Zitaten von Auschwitz-Überlebenden, mit Informationen zum heutigen Leben in der Stadt Oswiecim u.v.m. weitere Eindrücke im Anschluss an die Gedenkstättenfahrt gewinnen.

Vergangenes erinnern – Gegenwart und Zukunft gestalten: Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, wozu blinder und sinnloser Hass führen kann, um eine hoffentlich friedliche Zukunft zu gestalten.

Daher möchten wir noch einmal ganz herzlich der evangelischen Kirchengemeinde für die Bereitstellung der Räumlichkeiten danken; unser Dank gilt aber auch dem Land NRW sowie der Kreissparkasse Euskirchen, deren großzügige finanzielle Unterstützung dazu beitrugen, dass möglichst vielen Schülerinnen und Schüler dieses besondere Lernen und Erleben im Rahmen der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz ermöglicht wurde.

Text: Emily Scheidtweiler, Q2

Fotos: Helmut Siebold