Am Dienstag, dem 14.11.23 nahm unsere gesamte Jahrgangsstufe Q2 an einem sicherlich nicht alltäglichen Unterrichtsbesuch an der Fachhochschule für Rechtspflege (kurz: FHR) in Bad Münstereifel teil. Im Rahmen der „Woche der Ausbildung“ der Justiz NRW wurden beide Gymnasien der Stadt im Vorfeld dazu eingeladen, mit einer größeren Zahl an Oberstufenschülerinnen und -schülern an einer der in diesem Kontext stattfindenden Veranstaltungen teilzunehmen. Dies eröffnete unserer Schule die Möglichkeit, ein wenig hinter die Kulissen der hier ansässigen Fachhochschule zu blicken und eine Vorstellung darüber zu erhalten, was sich hinter den Gebäuden verbirgt, an denen viele Menschen unserer Schulgemeinschaft tagtäglich vorbeifahren.

So wurde der reguläre Schulunterricht an einem glücklicherweise trockenen Dienstagvormittag schon nach der 2. Stunde beendet und man fand sich, zusammen mit Herrn Rühle und Herrn Schöttler, auf dem Schulhof ein, um von dort aus gemeinsam zur FH „zu wandern“.

Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung durch den Direktor der FHR, Herrn Dr. Alexander Meyer, der in seinen einleitenden Bemerkungen u.a. auf die Breite an beruflichen Optionen innerhalb der Justiz NRW einging. Für die nachfolgenden etwa 45 Minuten übernahm Herr Dr. Benjamin Limbach, Minister für Justiz des Landes NRW und bis 2020 selbst Direktor der Fachhochschule für Rechtspflege, die Regie. Thema des Eingangsvortrages des Ministers war das nun fast 75 Jahre alte Grundgesetz, das durch den Parlamentarischen Rat, der sich im Jahr 1948 in Bonn konstituierte, erarbeitet wurde und am 23. Mai 1949 in Kraft trat. Auch wurde auf die Funktion der Grundrechte und des Rechtsstaates eingegangen.

Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler aktiv teilnehmen, indem sie ihre Fragen direkt an den Minister richteten: Anhand differenzierter Fragen zur konkreten Bedeutung bzw. juristischen Umsetzung des Paragrafen 1 („Die Würde des Menschen ist unantastbar.“) und Bezugnahmen auf die Präambel war von Beginn an erkennbar, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits mit dem Thema „Grundgesetz“ beschäftigt hatten und die womöglich einmalige Möglichkeit, ihre Fragen unmittelbar einem Justizminister zu stellen, nutzten. Auch ging der Minister auf aktuelle Fragestellungen und Herausforderungen ein, die auch einige Schülerinnen und Schüler, erkennbar in Fragen zum Thema Umgang mit Demonstrationen im Kontext des Nahostkonflikts, beschäftigen. Zudem lernte man einiges über die vielfältigen Aufgabenbereiche eines Ministers, der hier u.a. die Sicherstellung der notwendigen Rahmenbedingungen für die Justiz erwähnte.   

Im Anschluss an den Austausch zwischen dem Minister und den Schülerinnen und Schülern gab es die Gelegenheit zu Gesprächen mit aktiven Studentinnen und Studenten und Dozentinnen und Dozenten der FH, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landgerichts Köln sowie des Amtsgerichts Schleiden und mit dem Minister selbst. Somit konnten einerseits Einblicke in theoretische Schwerpunkte eines Studiums an der FHR in Bad Münstereifel gewonnen und andererseits Fragen mit Blick auf die konkrete Arbeit in der beruflichen Praxis gestellt werden. Die großzügige Versorgung mit Kaffee, Tee und Kuchen rundete eine sehr gelungene Veranstaltung ab, die dem Vernehmen nach auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Mehrwert mit sich brachte, die ihren eigenen beruflichen Werdegang bislang nicht im Bereich der Justiz sahen.

Text: Herr Schöttler
Foto: Frau Werschmann