Am 21. November 2024 machten sich die beiden Kunstkurse der Jahrgangsstufe Q2 zusammen mit ihrer Kunstlehrerin Frau Lippmann auf eine spannende Exkursion ins K21 Museum nach Düsseldorf. Trotz des kalten Schnees und der winterlichen Witterung bot der Tag ein ganz besonderes Erlebnis für alle Beteiligten.
Im Mittelpunkt des Museumsbesuchs standen die Werke des berühmten Fotografen Thomas Struth sowie die kraftvollen, politisch aufgeladenen Filme des südafrikanischen Künstlers William Kentridge. Beide Künstler setzen sich in ihren Arbeiten auf sehr unterschiedliche Weisen mit der Wahrnehmung von Geschichte, Gesellschaft und Identität auseinander.
Thomas Struth ist vor allem für seine Fotografien von Ausstellungsräumen bekannt, in denen er die Besucher in ihren Reaktionen auf Kunstwerke zeigt. Seine „Museum“-Serie, die im K21 zu sehen war, thematisiert die Wechselwirkung zwischen dem Betrachter und der Kunst. Die Bilder zeigen Menschen, die in stiller Konzentration vor Gemälden und Skulpturen stehen und werfen dabei Fragen zur Rolle des Museums als Ort der Kunstvermittlung auf. Struth fängt in seinen Arbeiten nicht nur die Werke selbst, sondern auch die Atmosphäre und die Emotionen der Besucher ein – eine subtile Reflexion darüber, wie Kunst wahrgenommen und interpretiert wird.
Für die Schüler war die Begegnung mit Struths Fotografien eine inspirierende Möglichkeit, über die eigene Rolle als Betrachter nachzudenken und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie Kunst in der heutigen Gesellschaft erlebt wird.
William Kentridge: Filme über Apartheid und Erinnerung
Ein besonders eindrucksvolles Highlight der Exkursion war die Auseinandersetzung mit einem Film des südafrikanischen Künstlers William Kentridge. Bekannt für seine animierten Kurzfilme, die er meist aus Zeichnungen und Collagen erstellt, thematisiert Kentridge in vielen seiner Werke die traumatische Geschichte der Apartheid und die anhaltenden Auswirkungen auf die Gesellschaft Südafrikas.
Im K21 war einer seiner Filme zu sehen, der mit kraftvollen visuellen Mitteln die Diktatur und die Unterdrückung während der Apartheid in Südafrika thematisiert. Die tiefgründigen Werke, die oft aus einer Kombination von Zeichnungen, Animationen und poetischen Erzählungen bestehen, ließen die Schüler in die dunkle Geschichte eines Landes eintauchen und regten zu Gesprächen über Rassismus, Erinnerung und gesellschaftliche Verantwortung an.
Kentridges Arbeiten werfen auch universelle Fragen zu Macht, Gerechtigkeit und der Fähigkeit zur Veränderung auf. Die Schülerinnen und Schüler der Q2 konnten so nicht nur die künstlerischen Techniken des Filmemachers kennenlernen, sondern auch die moralischen und politischen Dimensionen seiner Arbeit begreifen.
Ein großer Dank an meine Oberstufenkurse für die Mitgestaltung dieser bereichernden Exkursion.
Text & Fotos: J. Lippmann