Am 5. November 1985 rief Physiklehrer Walter Stein am St. Michael-Gymnasium die „Miniforschung“ – ein Konzept zur Förderung besonders interessierter und begabter SchülerInnen – ins Leben.

Hieraus erwuchs in den folgenden Jahren eine Förderung der naturwissenschaftlich interessierten und begabten SchülerInnen, die eng gekoppelt an den nationalen Jugend forscht Wettbewerb erfolgt. Von 1986 bis 2019 nahmen 252 Michaelaner mit insgesamt 202 Miniforschungsarbeiten an diesem Wettbewerb teil und im Jahre 2010 wurde das St. Michael Gymnasium von der Kultusministerkonferenz als nationale Jugend forscht Schule ausgezeichnet.

Einen genaueren Überblick über die einzelnen Projekte, TeilnehmerInnen und Projektlehrer des StMGs erhält man auf der eigenen Jugend forscht-Seite.

Nachdem Herr Stein pensioniert wurde, hat Herr Nebe die Leitung und Koordination des Jugend forscht Bereiches übernommen und ist zudem, zusammen mit Herrn Weiler,  Ansprechpartner für die Bereiche Biologie und Technik. Die Fachbereiche Chemie und Physik werden von Herrn Mertens betreut.

Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich jederzeit bei den genannten Kollegen melden, um gemeinsam eine Projektidee zu entwickeln und umzusetzen.

Was bringt Jugend forscht den Schülerinnen und Schülern?

Weshalb haben die bisher über 250 Schülerinnen und Schüler die mit Jugend forscht verbundene, beträchtliche Mehrarbeit auf sich genommen?

Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen. Bei einem Miniforschungsprojekt lernen die Schüler an einem komplexen Problem und nicht, wie im Unterricht, an einem didaktisch reduzierten Problemchen mit Erfolgsgarantie durch den Lehrer. Die dabei auftretenden Schwierigkeiten im theoretischen, praktischen und auch sozialen Bereich erziehen die Schülerinnen und Schüler zu einer realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Gerade für Gymnasiasten ist es eine besonders wichtige Erfahrung, dass konkretes Handeln stets viel schwieriger ist, als man es sich als Theoretiker vorstellt. Die Frustrationserlebnisse, die hierbei verarbeitet werden müssen, fördern das Durchhaltevermögen und spornen dazu an, eine Vielzahl an Lösungsstrategien zu entwickeln. Die Schüler und die betreuenden Lehrer spüren: Hier wird endlich einmal richtige Physik, Biologie, Chemie, … gemacht! Gering motivierte Schüler werfen schnell das Handtuch. Die wirklich interessierten und begabten können jedoch entsprechend ihren Begabungen gefördert werden. Da meist in Gruppen geforscht wird, wird automatisch auch die Fähigkeit zur Teamarbeit geschult. Dies ist für den späteren Beruf nicht uninteressant. Auch ist es für viele Miniforscher ein positives Erlebnis, sich in einer Gruppe von Schülern zu befinden, die wissensdurstig sind und die wirklich etwas lernen wollen.

Natürlich darf der Spaß bei der Arbeit nicht zu kurz kommen, denn er ist – sinnvollerweise – der eigentliche Motor, der einen antreibt. Die beste Stimmung entstand seltsamerweise immer dann, als der Stress am größten war. Dies war regelmäßig im Januar der Fall, denn dann mussten die fertiggestellten Arbeiten abgeschickt werden. Aus diesem Grund ist in den Naturwissenschaftsräumen unserer Schule schon manche Nachtschicht eingelegt worden. Stets fanden die Schüler solche unter Terminnot stehenden Nachtschichten spannend und aufregend. Da wird Kaffee gekocht, hier wird noch zu später Stunde Pizza organisiert, das Computerprogramm stürzt ab, es bricht allgemeine Hektik aus, …

Schließlich schaffen es die Schüler aber doch, eine wettbewerbsreife Arbeit zu erstellen. In ihr müssen sie ihre Versuche und Ergebnisse unter Beachtung der naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen sauber gegliedert darstellen. Der Lerneffekt bei der Erstellung einer solch kleinen Diplomarbeit darf nicht unterschätzt werden.

Beim Wettbewerb müssen die Miniforscher dann ihre Forschungsergebnisse auch den Juroren präsentieren. Ein solcher Vortrag will vorbereitet und geübt sein, zumal man sich auch noch den bohrenden Fragen der Prüfer stellen muss. Ist dies erfolgreich geschafft, so lässt sich bei allen Jungforschern ein Wachstumsschub an Selbstvertrauen feststellen. Da die Schüler häufig auch noch von Presse, Rundfunk und Fernsehen befragt werden, lernen sie es, sich immer besser zu „verkaufen“. Eine Fähigkeit, die in ihrem späteren Leben gewiss einen Wert haben wird. Zuletzt sei noch erwähnt, dass die Schüler, die in der Oberstufe am Wettbewerb Jugend forscht teilnehmen, dies auf dem Abiturzeugnis bescheinigt bekommen. Dies kann bei späteren Bewerbungen bares Geld wert sein.

Ansprechpartner:
Herr Nebe nebe@stmg.de
Herr Weiler n.weiler@stmg.de
Herr D. Mertens d.mertens@stmg.de