Von links nach rechts: Herr Krause, Frau Kuschel, Frau Kuschel, Herr W. Mertens.
Es fehlt: Herr Priwitzer

„Um Theater spielen zu können, muss man zunächst sein können, wie man ist.“

Dieser Satz des Theaterkritikers Hans Weigel beschreibt, was bei der Wahl eines Literaturkurses am St. Michael-Gymnasium wichtig ist. Natürlich gehören auch noch andere Fähigkeiten und Fertigkeiten dazu, aber als Grundvoraussetzung gilt: Theaterspielen kann jede/r.

Ein Literaturkurs endet auf der Bühne unseres kleinen aber feinen Theaterkellers. Bevor dies soweit ist, gibt es Bewegungsübungen und Improvisationstraining, Konzentrations-, Wahrnehmungs- und Entspannungsübungen, die alle zu den Grundlagen einer Schauspielarbeit gehören. Sein können, wie man ist, entwickelt sich dann zum Austesten eigener Grenzen und der möglichen Erfahrung, dass alles, was jemand auf einer Bühne tut, nicht alleine mit einer „Schauspielübung“ zu tun hat, sondern mit einem selbst, mit dem eigenen Körper, der eigenen Stimme, den eigenen Gefühlen. Und alles dies immer in Verbindung mit den anderen TeilnehmerInnen.

Die Auswahl eines Theaterstücks, das schließlich gelesen, gekürzt, umgestaltet, geprobt und aufgeführt werden soll, geschieht immer in der Einheit aller Beteiligten. Nicht eine Lehrperson ist das Maß aller Dinge, sondern immer die Gesamtgruppe, das Ensemble. Und das sind nicht nur die Akteure in einem Theaterstück, sondern auch immer alle, die für Technik, Licht, Bühnenbild, Kostüme, Regieassistenz, Musik usw. beteiligt sind.

Einige Hinweise dazu: Der Projektcharakter sowie die Prozess- und Produktorientierung bringen es mit sich, dass die Teilnehmer*innen eines Literaturkurses mit vielfältigen Aufgaben befasst werden. Dazu gehören nicht nur Textlernen, sondern Team- und Kommunikationsfähigkeit sind ebenso bedeutsam wie die kreative Gestaltung eines Textes oder einer Rolle, Interaktions- und Integrationsfähigkeit, handwerklich-technische sowie organisatorische Bereiche. Vor allem aber wollen wir miteinander kreativ sein und ein Ergebnis präsentieren, das die Schulöffentlichkeit (und uns) erfreut.