Allen durch die Corona-Pandemie herrschenden Widrigkeiten zum Trotz ist es auch in diesem besonderen Jahr gelungen, unsere Jungforscherinnen und Jungforscher kontinuierlich zu betreuen, so dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Projekte erfolgreich entwickeln und auf dem diesjährigen Regionalwettbewerb in Bonn einer Onlinejury präsentieren konnten – und dies mit überragendem Erfolg.

Unsere Schüler traten mit insgesamt vier Projekten in vier verschiedenen Fachbereichen an – und jedes einzelne Projekt erreichte eine Platzierung.

So wurde das im Fachbereich Chemie angesiedelte Projekt „Das Gravitations-Elektrolyse-Kraftwerk zur Herstellung von grünem Wasserstoff“ von Marian Justen mit dem 3. Platz ausgezeichnet. Hierbei erforschte Marian, ob es prinzipiell möglich wäre, mit Hilfe einer Metallsphäre, in der eine Elektrolyseanlage installiert ist, per Induktionsstrom Wasserstoff zu erzeugen. Der Clou dieser Installation ist dabei, dass die Sphäre auf dem offenen Meer installiert wird und durch das gravitative Feld der Erde absinkt, wobei der für die Elektrolyse nötige Induktionsstrom „umsonst“ generiert wird. Das Projekt wurde von Herrn D. Mertens betreut.

Einen weiteren 3. Platz erzielte unsere Schülerin Elisa Heymann im Fachbereich Arbeitswelt mit der Entwicklung einer „Erfrierschutzmatte für Obdachlose“. In jedem Winter erfrieren Menschen ohne festen Wohnsitz in Deutschland.
Elisa entwickelte mit ihrer Erfrierschutzmatte eine sichere und vor allem nachhaltige Lösung: Ihr System basiert auf einer mit Wasserleitungsbahnen modifizierten Isoliermatte, die innerhalb des Schlafsacks platziert werden kann und mit Hilfe einer Pumpe warmes Wasser zirkulieren lässt – ähnlich einer Fußbodenheizung. Das warme Wasser wird hierbei mit Hilfe eines eigens entwickelten Wärmespeichers erzeugt, welcher eine unsichere Wärmequelle, wie etwa ein Feuer, überflüssig macht und einfach regeneriert werden kann, sodass das System täglich wiederverwendet werden kann. Auch der Strom für die Pumpe wird durch eine PV-Zelle erzeugt, die eine kleine Powerbank auflädt, so dass der Obdachlose nicht auf eine externe Stromquelle zum Betrieb angewiesen ist.
Die von Herrn Nebe betreute Arbeit wurde zusätzlich mit dem Sonderpreis „Thinking Safety“ ausgezeichnet.

Der Schüler David Mohr konnte ferner mit seiner Arbeit zum Coanda-Effekt im Fachbereich Physik den 2. Platz erringen. Davids Erläuterungen zu den physikalischen Grundlagen dieses Effektes, der das Luftströmungsverhalten an gekrümmten Oberflächen beschreibt, konnte die Jury ebenso überzeugen wie seine Demonstrationen an selbstgebauten Modellen.

Den größten Erfolg konnte dieses Jahr jedoch der von Herrn Nebe betreute Fachbereich Biologie verbuchen: Denn das Projekt „Die treibstoff-fressende Pilzbarriere 2.0“ von Hannah Wagner-Gillen und Johanna Bungart konnte sich gegen alle anderen Arbeiten durchsetzen und wurde von einer sichtlich beeindruckten Fachjury mit dem 1. Platz ausgezeichnet.

Klonierung des Pilzmycels

Den Schülerinnen ist es gelungen, eine heimische Baumpilzart zu klonieren und innerhalb einer selbst entwickelten, modular erweiterbaren Schwimmbarriere in beeindruckenden Mengen zu züchten. Diese Barriere, die ein Jahr lang optimiert wurde, kann nun eingesetzt werden, um auf dem Wasser schwimmende Öl- oder Treibstoffverschmutzungen einzudämmen. Die umwelttechnische Überlegenheit der Barriere offenbart sich dann im Anschluss: Sobald die Treibstoffverschmutzung aktiv von der Barriere aufgenommen wurde, wird sie das Pilzmycel im Inneren innerhalb von 90 – 180 Tagen komplett abbauen. Die Verschmutzung löst sich quasi von selbst in Luft und Wasser auf.
Die Arbeit wurde aufgrund ihrer Umweltrelevanz zusätzlich mit dem Sonderpreis Umwelt des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW ausgezeichnet.

Mit dem Sieg ist die Arbeit zusätzlich automatisch für den Landeswettbewerb qualifiziert.


Insgesamt wurden die vier Arbeiten des St. Michael-Gymnasiums mit sechs Preisen ausgezeichnet, womit unsere Schule auch in diesem Jahr wieder die erfolgreichste Schule des Landkreises ist.

Allen Preisträgern herzlichen Glückwunsch!!!

Bild: Jugend forscht